400m Hürden Ewige Kreisbestenliste

  09.10.2020    Kreis Schwalm-Eder Presse

Schwalm-Eder - Seit Jahrzehnten führen Hans-Jürgen Hentschke (TuSpo Borken) sowie Gaby Schäffer (TSV Jahn Gensungen) die „ewige“ Bestenliste der Leichtathleten des Schwalm-Eder-Kreises über 400 Meter Hürden der Männer sowie der Frauen an.

Männer:

Hans-Jürgen Hentschke: Seit 48 Jahren ist der Rekord von Hans-Jürgen Hentschke unerreicht. 1972 lief der Baukaufmann aus Borken die 400 Meter Hürden in 51,7 Sekunden. Zuvor gewann der heute 72-Jährige bei der Jugend-DM 1966 in Ulm die 300 Meter Hürden und wurde 1968 bei der Landes-Meisterschaft in Fulda Dritter über 400 Meter Hürden der Männer.

Christoph von Eichel: In der Ära der Trainer Heinz Faupel und Günter Kolms wurde am Blumenhain das Hürdenlaufen gepflegt. Beim Pfingstsportfest 1976 in Obersuhl erzielte Christoph von Eichel in 53,0 Sekunden die bisher zweitschnellste Zeit im Kreis. Dieses war 1976 das Spitzenresultat in Nordhessen. In seiner beruflichen Laufbahn erreichte der aus Homberg stammende Athlet den akademischen Titel eines Professors und war an der Johann-Gutenberg-Universität in Mainz an der Forschung in der Mikrobiologie tätig. Der 66-Jährige hat drei Kinder, lebt heute in Schweppenhausen (Kreis Bad Kreuznach) und ist Mitbegründer sowie Geschäftsführer der Firma tgcBIOMICS in Bingen.

Heinz Bartelmey: In 1958 bei der DM in Hannover erzielten 54,3 Sekunden erinnert Heinz Bartelmey (TuS Fritzlar) an die Blütezeit der Leichtathleten aus der Domstadt. Im selben Jahr reichten 56,0 Sekunden zum Sieg bei der Landes-Meisterschaft in Darmstadt.

Karl Klaus: Karl Klaus (TuS Fritzlar) hält den ältesten Eintrag in der Historie des Kreises. Der 1931 geborene Berufsschullehrer gewann 1951 und 1952 die Landes-Meisterschaft und wurde in 55,8 Sekunden bei den hessischen Titelkämpfen 1953 auf der Hessenkampfbahn in Kassel lediglich von Heinz Ulzheimer (E. Frankfurt) sowie von Montenbruck (TSV Krofdorf) geschlagen.

Gerhard Loßdörfer: Im Trikot des KSV Hessen gewann der aus Fritzlar stammende Athlet 1966 in Hannover in deutscher Rekordzeit von 49,9 Sekunden die 400 Meter Hürden der Männer und gewann im selben Jahr bei der EM in Budapest in 50,3 Silber über diese Distanz. Als A-Jugendlicher stellte der heute 80 Jahre alte und in Mannheim lebende Orthopäde einen deutschen Rekord im Fünfkampf auf und löste Martin Lauer als Rekordhalter ab.

Frauen:

Gaby Schäffer - heute Nadler: Zu Beginn ihrer Laufbahn war Gaby Nadler (TSV Jahn Gensungen) Hürdenläuferin. Mit 21 Jahren gewann die heutige Rektorin der Gesamtschule Melsungen 1980 bei der Landes-Meisterschaft in Wetzlar unter ihrem Mädchennamen Schäffer in der hessischen Rekordzeit von 60,4 Sekunden die 400 Meter Hürden der Frauen. Diese Zeit ergab 1980 den elften Rang im DLV. Nach der Hochzeit mit Tischtennis-Ass Reinhold Nadler 1981 dann unter diesem Namen in Obersuhl in 63,0 Sekunden die erfolgreiche Titelverteidigung sowie in Sindelfingen hinter Anlauf (LG Ostsaar) in 61,48 Sekunden die süddeutsche Vize-Meisterschaft. Dazu die nordhessischen Titel über 400 Meter (57,2 s) sowie über 800 Meter (2:14,7).

Claudia Wacker: Die Stadionrunde war die Paradedisziplin von Claudia Wacker (LG Schwalmstadt). Nach ihrem dritten Rang in 61,02 über 400 Meter Hürden bei der Deutschen Jugend-Meisterschaft 1988 in Lübeck steigerte sich die heute in Dresden lebende Athletin beim Jugend-Länderkampf U 20 Frankreich - Deutschland in Nancy/F auf 60,7 Sekunden. Den Höhepunkt ihrer Laufbahn erlebte die dreifache Mutter 1989 beim Sieg in 55,35 Sekunden über 400 Meter flach bei der Jugend-DM in Dortmund.

Kersten Flore: In 62,51 Sekunden lief Kersten Flore (TuS Fritzlar) 2003 in Baunatal auf den dritten Rang im Kreis. Zuvor erkämpfte die Domstädterin bei der Landes-Meisterschaft in Fulda hinter Sabine Bachmann (LGE Frankfurt) zeitgleich mit Lisa Weidelt (LG Seligenstadt) in 63,98 Sekunden den Silberrang. 2008 gewann die heute in Erlangen lebende Athletin in München die bayerische Meisterschaft über 400 Meter Hürden der Frauen und holte 2010 bei den süddeutschen Titelkämpfen in Schwäbisch Gmünd mit einer Steigerung auf 60,99 Sekunden Bronze über diese Distanz.

Ingrid Gromotka (TuS Fritzlar): Die Ärztin im Ruhestand wurde Anfang Oktober 80 Jahre alt und war nach dem Krieg unter ihrem Mädchennamen Euler die erste Landesmeisterin der Leichtathleten aus dem Schwalm-Eder-Kreis mit Siegen 1961 in Hanau sowie 1962 in Rüsselsheim jeweils über die seinerzeit gelaufenen 80 Meter Hürden.                 

Ausblick: Lediglich Paul Kirschner (TuSpo Borken) und Marcel Al-Batat (TSV Remsfeld) können hier die derzeitige Lücke füllen. (zct)

Ewige Bestenliste des Schwalm-Eder-Kreises (erzielte Leistungen im Trikot eines Vereins des Schwalm-Eder-Kreises) über 400 Meter Hürden. Für handgestoppte Zeiten gibt es einen Zuschlag von 14 Hundertstelsekunden

Männer: Hans-Jürgen Hentschke (TB) 51,7 s = 51,84 s Christoph von Eichel (TB) 53,0 s = 53,14 s, Heinz Bartelmey (FZ) 54,3 s = 54,44 s, Robert Lang (JG) 55,0 s = 55,14 s, Karl Klaus (FZ) 55,8 s = 55,94 s, Andreas Bleek (LTV Neukirchen) 56,66 s, Thomas Gutheil (TB) 56,6 s = 56,74 s, Alfred Peschl (ESV) 57,4 s = 57,54, Jens Kellner (TB) 57,4 s = 57,54 s, Tino Marktscheffel (LGS) 57,66 s, Frank Rost (LGS) 57,6 s = 57,74 s, Udo Kroh (ESV) 57,8 s = 57,94 s.

Frauen: Gab Schäffer (JG) 60,4 s = 60,54 s, Claudia Wacker (LGS) 60,7 s = 60,84 s, Kersten Flore (FZ) 62,51 s, Irena Gazda-Sagolla (RE) 62,81 s, Marie Wagner (JG) 65,17 s, Karolin Siebert (MT) 65,48 s, Christiane Kalmbach (JG) 65,9 s = 66,04 s, Dagmar Heidel (RE) 68,0 s = 68,14 s, Marlene Kowalik (RE) 69,00 s, Wiebke Herbold (TB) 69,5 s = 69,64, Erika Meißner (TSV Trutzhain) 69,90 s, Beate Schneider (MT) 70,51 s.

Vereinsabkürzungen: TB = TuSpo Borken, FZ = TuS Fritzlar, LGS = LG Schwalmstadt, ESV = ESV Jahn Treysa, JG = TSV Jahn Gensungen, RE = TSV Remsfeld, MT = MT Melsungen.           (zct)

erstellt von Manfred Heinz, Text und Fotos Lothar Schattner,