Absage der Deutschen Jugend-Hallen-Meisterschaft mit Winterwurf

  15.12.2020    Kreis Schwalm-Eder Presse

Schwalm-Eder - Nach der Absage sämtlicher Hallen-Meisterschaften für den Winter 2021 durch den Hessischen Leichtathletik-Verband (HLV) hat jetzt auch der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) nach einer Präsidiumssitzung bis auf zwei Ausnahmen alle Titelkämpfe unterm Hallendach gestrichen. Lediglich die Hallen-DM der Männer und Frauen am 20. und 21. Februar 2021 in Dortmund sowie die Mehrkampf-DM am 30. und 31. Januar 2021 in Halle an der Saale finden unter strengen Hygienemaßnahmen statt. Beide Veranstaltungen sind ohne Zuschauer geplant.

Aus heimischer Sicht besonders betroffen ist die U 20 sowie die U 18 durch die Streichung der in Sindelfingen terminierten Deutschen Jugend-Hallen-Meisterschaft sowie der Hallen-DM der Senioren jeweils mit Winterwurf. So wird es für die letztjährigen DLV-Ranglistenersten der U 16, Luis Andre (MT/Kugel und Diskus) sowie Josephine Otto (Bad Zwesten/LAV Kassel/Weit), weiterhin keine Vergleichs-Möglichkeiten in ihren Altersklassen auf Bundesebene geben. Mit Lasse Gundlach (ESV Jahn Treysa/ Hammer) sowie mit Vivian Groppe (MT/200 m) haben weitere Bundeskader-Athleten des Schwalm-Eder-Kreises mit großem Elan und mit viel Motivation das Wintertraining aufgenommen.

So lief Vivian Groppe beim Einladungswettkampf am Samstag im Frankfurter Sportzentrum Kalbach aus dem Training heraus die 60 Meter in 7,77 Sekunden und blieb damit sieben Hundertstel unter ihrer bisherigen Bestzeit. Luis Andre, der derzeit seine Kugelstoßtechnik auf den Drehstoß umstellt, wuchtete im Training die Fünf-Kilogramm-Kugel bereits aus dem Stand an die 16-Meter-Marke und stieß daas Vier-Kilogramm-Gerät über zwei Meter weiter als sein Hallenrekord, der seit März bei 16,33 m steht.

Mit Bedauern registrierten die heimischen Trainer den Beschluss des DLV, zeigten aber auch weitegehendes Verständnis. Wir haben uns umgehört:

Helmut Schneider (ESV Jahn Treysa): „Zu dieser Absage gibt es keine Alternative. Auf Grund unterschiedlicher Voraussetzungen ob der Trainingsmöglichkeiten ist eine Chancengleichheit ohnehin nicht mehr gegeben. Jetzt gilt es die Motivation durch vielseitiges Training bei den jungen Athlet*innen hoch zu halten und auf bessere Verhältnisse im Frühjahr und im Sommer zu hoffen“.

Alwin Wagner (MT): „Natürlich muss in dieser extrem schwierigen Lage das Sportinteresse hinten anstehen. So spielt sich das Leben der beiden MT-Top-Athleten Vivian Groppe und Luis Andre zunehmend zu Hause und im kleinen Kreis ab. Mir ist klar, dass es schwierig ist, sich in außergewöhnlichen Zeiten unter außergewöhnlichen Bedingungen zu motivieren. Aber Motivationsprobleme kommen bei Vivian und Luis nicht auf. Ich habe ihnen empfohlen, unter Beachtung der Hygienevorgaben sich an der frischen Luft zu bewegen. Dieses sorgt für ein psychisches und körperliches Wohlbefinden, stärkt das Immunsystem und baut Stress ab.“

Bernd Feldmann (TSV Remsfeld): Mit Erleichterung registriert man im Knüll diese Entscheidung. „Wir hatten ohnehin keine Trainingsmöglichkeiten mehr“, sagt TSV-Trainer Bernd Feldmann. „Selbst für die HLV-Kader-Athleten wurden die Sportstätten bereits Anfang November gesperrt. Trotzdem haben die Athleten Wald und Flur benutz um fit zu bleiben. Doch es sind nicht die gleichen Trainingsbedingungen. Wir versuchen weiterhin auch in der derzeitigen Situation im Frühjahr sowie im Sommer gute Leistungen abzuliefern“.  (zct)

erstellt von Manfred Heinz Text und Fotos Lothar Schattner