Absage des traditionellen Ziegenhainer Silvesterlaufs

  08.11.2021    Kreis Schwalm-Eder Presse

Ziegenhain - „Alles war bis ins Detail geplant und hätte für die Aktiven, Trainer und Betreuer sowie für die Ehemaligen und Zeitzeugen aus den Anfängen des Laufevents zwei schöne Veranstaltungen werden können“. Doch Corona macht uns jetzt zum zweiten Mal alle Planungen zunichte.“ Diese sagte der Präsident des TuSpo Ziegenhain, Thomas Schrammel, zur erneuten Absage des traditionellen Ziegenhainer Silvesterlaufs am Jahresende „Die vierte Corona-Welle ist da, und die Vorgaben für eine Durchführung der Veranstaltung sind vom vergleichsweise kleinen Orga-Team einfach nicht zu erfüllen“, betonte Schrammel und erklärte weiter „bereits im Vorjahr musste die „Nudelparty“ sowie das gemütliche Beisammensein am Vorabend des Laufs sowie der Wettbewerb an sich abgesagt werden. Viele werden erneut den Klang der Sambatrommeln zum Jahreswechsel vermissen“. „Doch als Organisatoren sind wir weiterhin optimistisch und hoffen, die Jubiläumsveranstaltung Ende des kommenden Jahres im dritten Anlauf durchführen zu können und bitten bereits alle Interessenten, sich den 30.12. sowie 31.12.2022 vorzumerken“.

Wie viele traditionsreiche Veranstaltungen hat auch dieses Ereignis einmal klein angefangen. 15 Laufbegeisterte waren 1971 bei der von Siegfried Laabs organisierten Premiere auf dem Rundkurs im Schützenwald dabei. Olympionikin Silvia Schenk war die erste Siegerin - noch vor den Männern. Zur Ermittlung der Zeiten reichte eine Armbanduhr. Mehr als 8500 Sportler schnürten bisher die Laufschuhe in der Schwalm. Bei Runner`s-World wird das Laufereignis hinter Gummersbach mit Gersthofen, Bogen, Gera und Krefeld als eines der ältesten in Deutschland gelistet.

Stolz auf die lange Tradition zeigte sich TuSpo-Chef Thomas Schrammel: „Ein halbes Jahrhundert wurde hier ehrenamtliche Arbeit geleistet. Dieses ist heute nicht mehr selbstverständlich“. Mitorganisator Bernd Bick verspricht,, „dass Antrittsgeld für uns weiterhin ein Fremdwort bleibt“. (zct)

Wir haben uns umgehört und nachstehende Meinungen zum Thema eingeholt:

Karlo Seck (Trainer des SC Steinatal) : 

Die allermeisten Hobbyläufer haben sehr wohl Verständnis für die Absagen im Schwalm-Eder-Laufcup. Die leistungsorientierten Athleten wie Matthias Berg und Hans-Gerrit Auel orientieren sich ohnehin überregional und nutzen die wenigen Möglichkeiten, die sich unter den gegebenen Umständen bieten. Wir alle hoffen auf 2022.

Reinhold Jäger (Lauftreffleiter des TuSpo Borken) :

Die Situation sowie die Absagen von Laufveranstaltungen sind tatsächlich ein Problem für die Vereine und die Laufgruppen. Wir tun alles dafür, die Motivation der Aktiven aufrecht zu erhalten, aber leicht ist dieses nicht. Für die kleinen Veranstalter, wie auch den TuSpo Ziegenhain, haben aber alle sehr wohl Verständnis, wenn sich diese nicht in der Lage sehen, ihre Veranstaltungen gemäß den Empfehlungen durchzuführen. 

 Frank Siesenop (Veranstalter des KSK-Schwalm-Eder-Laufcups):

 Viele Läufer, die normalerweise am SELC teilnehmen, haben sich einzeln durch privates Training fit gehalten. Die Frage wird jedoch sein, wie wir sie hoffentlich dann endlich im nächsten Jahr in die Wettkämpfe zurück bekommen. Dieses wird nach der nun schon langen Phase ohne Wettbewerbe eine wirkliche Herausforderung für uns alle sein.                                                 

Martin Herbold (Sieger 2015):

Trotz der Absage kann ich die Entscheidung nachvollziehen und hoffe auf eine Wiederauflage im kommenden Jahr. Den Athleten fehlen die Wettkämpfe in Nordhessen und ich hoffe, dass der Laufsport nicht zu viele Sportler und Unterstützer in dieser langen Coronapause verliert.      (zct)

BU  zum Startfoto Langstrecke 2018 :

Im Vordergrund (von links) Streckenrekordhalter Felix Plinke (Startnummer 113), Martin Herbold (200, Sieger 2015) und Marc Unger (185, Sieger 2008 bis 2011). (zct)

erstellt von Manfred Heinz Text und Fotos Lothar Schattner