Historie Teil 2 Werfertag in Wabern

  01.05.2021    Kreis Schwalm-Eder Presse

Wabern - Obwohl heute keine Spuren mehr auf die vormaligen Werferanlagen mit Kugelring und Diskusring am Reiherwald in Wabern hinweisen, gab es in der Blütezeit der Leichtathleten des TSV 1900 Wabern in den 1980er Jahren in der Zuckerrübengemeinde eine Reihe hochkarätiger Veranstaltungen - gaben sich die DLV-Asse im Diskuswerfen ein Stelldichein.

Im Rahmen der TSV-Sportwoche im Juli 1988 trumpfte Alwin Wagner (Melsungen/USC Mainz) beim „Abend der Asse“ bereits im ersten Versuch des Diskuswerfens der Männer mit 66,96 m auf und hatte drei weitere Versuche im internationalen Bereich. Dieses war nach Melsungen 1987 (67,80 m) und Felsberg 1982 (67,10 m) die drittgrößte Weite in der ereignisreichen Laufbahn des 45-fachen Internationalen. Mit dieser Serie kehrte Wagner - so stand es in der HNA - in die Weltklasse zurück. „Trotz Krafttraining einen Tag zuvor gelang mir diese großartige Weite, erinnert sich der Olympia-Sechste von Los Angeles 1984 noch heute“,

Zudem war es nach Wolfgang Schmidt (Stuttgarter Kickers/68,22 m) und Rolf Danneberg (LG Wedel/Pinneberg/67,12 m) die drittbeste Leistung des Jahres 1988 im DLV und machte Hoffnung auf eine Nominierung zur Olympiade in Seoul (17.09.- 02.10.88). Doch es kam anders. Anstelle von Wagner „Ich hatte vor der DM in Frankfurt gegen den DLV ausgepackt“ wurde mit Wulf Brunner (TV Gelnhausen) ein Perspektivathlet nominiert, der in Südkorea mit 57,50 m bereits in der Qualifikation krachend scheiterte.

Auf den Plätzen im Diskuswerfen kamen am Reiherwald die Brüder Peter Schulze (50,82 m) und Bernd Schulze (46,78 m) vom TV Gelnhausen sowie Markus Thiede (LG Frankfurt/43,50 m). Im Kugelstoßen siegte mit Bobfahrer Paul Neagu (BRC Dortmund/

MT/15,14 m ) eine der schillerndsten Figuren der heimischen Leichtathletik vor Markus Thiede (14,94 m) und Meinhard Rudolff (TSV Jahn Gensungen/12,81 m). Der MT-Neuzugang war zuvor rumänischer Meister im Kugelstoßen (17,42 m) sowie mit Bremser Peptea Vize-Europameister im Zweierbob. 

Spannung und gute Weiten gab es seinerzeit im Diskuswerfen der Frauen. Hier machten die vormalige Junioren-Weltrekordhalterin  Hella Böker (MT/39,84 m) vor Karin Naumann (TSV Geismar/39,50 m) und Ilse Bannenberg (TSV Altmorschen/37,08 m) den Reiherwald ebenfalls zur Segelwiese.         (zct)

Text zum Bild

Siegerehrung sowie Überreichung der Ehrenpreise beim „Abend der Asse“ im Rahmen der Sportwoche des TSV 1900 Wabern im Juli 1988 mit (von links) Karin Naumann (TSV Geismar), Alwin Wagner (USC Mainz), Hella Böker (MT) und TSV-Vorsitzender Manfred Uchtmann. (zct)

erstellt von Manfred Heinz Text und Fotos Lothar Schattner